AG „Semantiken des Verzichts“ gestartet
Die Arbeitsgruppe „Semantiken des Verzichts: Perspektiven auf die Wohlstandsgesellschaft und ihre Kosten“ hat unter der Leitung von Prof. Dr. Heike Paul ihre Arbeit an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) aufgenommen. Ziel ist es, den Verzichtsbegriff interdisziplinär zu erschließen und mit der Öffentlichkeit darüber in Dialog zu treten.
„Verzicht“ hat angesichts von Klimakrise, wirtschaftlicher Unsicherheit und Ressourcenknappheit in öffentlichen Debatten Konjunktur. Im akademischen Diskurs ist der Begriff jedoch bislang nicht ausreichend bestimmt. Die AG „Semantiken des Verzichts“ lotet deshalb unterschiedliche Bedeutungsebenen von Verzicht für einen interdisziplinären Dialog aus und trägt diese in die gesellschaftspolitische Debatte. Mit der Auftaktveranstaltung der Reihe „Verzichten müssen, können, lernen“ ist die AG nun im Schelling-Forum, der Außenstelle der BAdW an der Universität Würzburg, erfolgreich gestartet.
Drei zentrale Themen und Aktivitäten stehen im Fokus der Arbeitsgruppe:
- Der Bereich „Verzicht und Gemeinschaft“ behandelt Verzicht als essenzielle Kulturtechnik für das Zusammenleben, die zu Solidarität, aber auch gesellschaftlicher Spaltung führen kann, und sucht in öffentlichen Veranstaltungen den Dialog mit der Gesellschaft.
- Im Bereich „Verzicht in demokratischen Gesellschaften und globalen Zusammenhängen“ weitet die AG in einer großen Fachtagung den Blick auf Verzicht als interdisziplinären Schlüsselbegriff. Die Ergebnisse münden in ein Policy Paper.
- Der dritte Bereich „Literarische Konfigurationen: eine Poetik des Verzichts“ widmet sich herausragenden Texten einer globalen Literatur, die Verzicht thematisiert und problematisiert. In einer Lesereihe werden ausgewählte Texte der Öffentlichkeit vorgestellt und an die Ergebnisse der anderen Teilbereiche rückgekoppelt.
Weitere Informationen zur Arbeitsgruppe sowie der aktuellen Veranstaltungsreihe „Verzichten müssen, können, lernen“ finden Sie hier.